Stellungnahme der Senatsmitglieder des Akademischen Mittelbaus der HU Berlin zu den Vorwürfen gegen einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts für Geschichtswissenschaften
Wir, die Mitglieder aus der Gruppe der Akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Akademischen Senat der Humboldt-Universität zu Berlin, sind zutiefst schockiert und entsetzt über die in den vergangenen Tagen bekanntgewordenen Fälle verbaler sexueller Belästigung von Studentinnen durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts für Geschichtswissenschaften.
Die konkreten, teilweise schon mehr als zwei Jahrzehnte zurückliegenden Fälle von Belästigungen, die am 27.07.2023 im Tagesspiegel veröffentlicht wurden, sind nicht nur völlig inakzeptabel, sondern vor dem Hintergrund der akademischen Abhängigkeit der Studentinnen von ihrem Dozenten auch besonders perfide. Selbstverständlich sind sie auch mit den ethischen Standards der Humboldt-Universität und anderer wissenschaftlichen Einrichtungen unvereinbar.
Wir sind fassungslos, wie es offenbar über Jahre immer wieder zu solch einem Fehlverhalten kommen konnte, ohne dass vonseiten der Universität wirksame Maßnahmen dagegen ergriffen wurden.
Wir sind zutiefst menschlich enttäuscht von einem Kollegen, mit dem wir teilweise seit Jahren in akademischen Gremien und Kommission hochschulpolitisch zusammengearbeitet haben, ohne irgendetwas von diesen Vorkommnissen zu ahnen.
Wir fordern die Universitätsleitung auf, die aktuellen Vorwürfe gegen diesen Mitarbeiter restlos aufzuklären und dann die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.
Wir wollen uns alle gemeinsam dafür einsetzen, dass die Humboldt-Universität einen geschützten Raum für freies – auch diskriminierungsfreies! – Studieren, Lehren und Forschen bietet. Dazu gehört selbstverständlich auch der Schutz ihrer Mitglieder vor verbaler sexueller Belästigung im universitären Kontext.
Dr. Constanze Baum
PD Dr. Reinhard Flogaus
Dr. Marit Gründer
Dr. Katharina Weiland