Humboldt-Universität zu Berlin - Die zentrale Frauenbeauftragte

Wer war Lise Meitner?

Lise Meitner, geboren 1878 in Wien, spielt für die Humboldt-Universität zu Berlin eine besondere Rolle. 1912 wurde sie die erste Assistentin an der damaligen Berliner Universität. Zehn Jahre später habilitierte sie sich hier als erste Physikerin Preußens und erhielt 1926 als erste außerordentliche Professorin einen Ruf an die Berliner Universität.

Bereits 1909 hatte Meitner zusammen mit dem Chemiker Otto Hahn, mit dem sie eine lange gemeinsame Forschungstätigkeit verbinden sollte, den radioaktiven Rückstoß und in den Folgejahren diverse radioaktive Nuklide entdeckt.

Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde Lise Meitner 1933 die Lehrbefugnis entzogen. Sie konnte ihre Arbeit mit Hahn jedoch am Kaiser-Wilhelm-Insitut fortsetzen. 1938 floh sie nach Schweden.

Kurz nach ihrer Ankunft in Stockholm veröffentlichte sie die erste theoretische Erklärung der Kernspaltung, die Hahn in einem Experiment beobachtet und nicht hatte deuten können. Dennoch erhielt Otto Hahn 1946 allein den Nobelpreis für diese Entdeckung.

Anfang der 1960er Jahre siedelte Lise Meitner nach England um. Dort starb sie 1968 in Cambridge.